Moderne Anästhesie macht vieles möglich

Die Menschen werden immer älter. Das liegt einerseits an den guten Lebensumständen und andererseits an unseren heutigen medizinischen Möglichkeiten. Verbesserte Verfahren und schonende Medikamente machen es heute möglich, dass auch Patienten im hohen Lebensalter noch operiert werden können. Eine Option, die früher aufgrund der starken Nebenwirkungen der Narkosemittel sehr risikobelastet war. Mithilfe der heutigen modernen Medizin führen die Spezialisten der Beta Klinik in Bonn solche Behandlung regelmäßig durch. Vor kurzem erst haben sie einer ansonsten körperlich gesunden und über 90-jährigen Patientin einen bösartigen Gehirntumor erfolgreich entfernt. Neben der chirurgischen Leistung spielte vor allem die moderne Anästhesie hier eine wichtige Rolle.

Das Vorgespräch ist essenziell für die richtige Anästhesiemethode

Michael Bochnick ist Anästhesist in der Beta Klinik. Durch intensive Vorgespräche lernt er seine Patienten kennen und erarbeitet einen individuellen Anästhesieplan. „Die individuelle Krankengeschichte und die Medikamente, die der Patient einnimmt, sind wichtig für die Anästhesie. Zusammen mit den Untersuchungsergebnissen aus den anderen Fachabteilungen mache ich mir ein Bild vom Zustand des Patienten. Ein dezidierter Fragebogen hilft mir dabei, die richtige Anästhesieform zu erarbeiten.“

Punktgenaue Messungen ermöglichen sofortige Therapie

Der Anästhesist arbeitet mit modernsten Verfahren und Geräten. „Während der Operation sehe ich an den Überwachungsmonitoren immer live, was im Körper des Patienten vorgeht, ob beispielsweise der Blutdruck oder die Herzfrequenz steigen oder fallen. Durch die genaue Bestimmung dieser und anderer Vital-Parameter lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und die Medikamente sehr gut dosieren.“ Nicht nur das Monitoring hat sich verbessert. Auch die Möglichkeiten der Medikamentengabe sind heute viel genauer als früher. „Mittels Arterienkatheter kann ich den arteriellen Blutdruck und die Herzleistungskraft in Echtzeit messen. Und sofort reagieren, wenn ein Medikament von Nöten ist“, erklärt Michael Bochnick weiter.

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Der erfahrene Anästhesist überwacht die Vital-Werte des Patienten genau, um schnell reagieren zu können.

Die während des Eingriffs notwendigen Dosierungen können genau an den aktuellen Bedarf der Patienten angepasst werden. Dadurch, dass die Medikamentendosis so individuell auf den Patienten zugeschnitten ist, verkürzt sich die Aufwachphase auf ein Minimum. So erholt der Patient sich schneller von der Narkose. „Moderne Narkosemittel werden sehr schnell verstoffwechselt, also vom Körper aufgenommen und wieder abgebaut. Dadurch kann der Patient schneller und gesünder aus dem Schlaf aufwachen“, erläutert der Anästhesist der Beta Klinik in Bonn.

Besonders ältere Patienten profitieren von den sanften Methoden

„Die Patientin mit dem Gehirntumor war in sehr guter körperlicher Verfassung. Ihr biologisches Alter ist weit jünger als ihr reales. Wir haben uns im Vorfeld sehr gut auf ihren Fall vorbereitet. Durch unser invasives Blutdruckmessverfahren haben wir ihre Herzleistung und den Sauerstoffgehalt im Blut während der Operation ständig im Blick gehabt und konnten pharmakologisch bei Bedarf reagieren. Nach der Operation haben beispielsweise spezielle Wärmedecken verhindert, dass ihr Körper zu sehr auskühlt, was für den Kreislauf und das Herz enorm wichtig ist“, berichtet Michael Bochnick. „Das ist das spannende an meinem Beruf. Ich liebe die Verbindung von menschlicher Physiologie und Technik. Als Anästhesist kenne ich den Körper mit all seinen Organen, chemischen sowie biologischen Prozessen und Vorgängen ganz genau. Und ich weiß, wie ich unterstützend auf sie einwirken kann. Moderne Anästhesieverfahren sorgen somit dafür, dass auch bei lang andauernden, komplizierten Operationen alle wichtigen Vital-Parameter des Patienten in einem stabilen Zustand bleiben. Das ist Kopfarbeit und ein ständiges Abwägen und Auswerten der Daten, um die im Moment richtige Therapie einzuleiten“, schließt Michael Bochnick.

Die Patientin hat ihre Kopf-Operation übrigens so gut überstanden, dass sie die Beta Klinik bereits zwei Tage nach dem Eingriff verlassen konnte. Moderne Medizin macht’s möglich.

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Michael Bochnick