Habituelle Aborte: Wiederholte Fehlgeburten
Eine Fehlgeburt ist eine schmerzliche Erfahrung für Menschen mit Kinderwunsch, die etwa 10 bis 15 % aller werdenden Eltern durchmachen. Die habituellen Aborte, also wiederholte Fehlgeburten, betreffen etwa 1 bis 3 % aller Frauen im gebärfähigen Alter. Man spricht von wiederholter Fehlgeburt, wenn es zu drei oder mehr aufeinanderfolgenden Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche kommt.
Wenn Schwangerschaften wiederholt früh enden, ist das körperlich und seelisch belastend. Viele Betroffene tragen Trauer, Zweifel und Ängste in sich und wünschen sich gleichzeitig klare Antworten. In der Facharztpraxis für Gynäkologie an der Beta Klinik Bonn nehmen wir uns Zeit für Sie: für ein einfühlsames Gespräch, eine sorgfältige Diagnostik und einen individuellen Behandlungsplan. Als Spezialist für habituelle Aborte begleiten Frauenarzt Dr. Gantert und sein Team Sie medizinisch kompetent und menschlich zugewandt.
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Habituelle Aborte: Definition nach ICD-10
Nach ICD-10 wird ein habitueller Abort unter N96 klassifiziert. Traditionell spricht man von wiederholten Fehlgeburten, wenn drei aufeinanderfolgende spontane Fehlgeburten aufgetreten sind. Viele Fachgesellschaften empfehlen jedoch bereits nach zwei Fehlgeburten eine Abklärung, insbesondere wenn die Schwangerschaften im ersten Trimester endeten. Ziel ist stets, Ursachen für Fehlgeburten zu erkennen, vermeidbare Risiken zu senken und die Chancen auf eine stabile Folgeschwangerschaft zu erhöhen.
Auch nach einem gesunden Kind können habituelle Aborte auftreten. Das bedeutet nicht, dass eine erneute intakte Schwangerschaft ausgeschlossen ist. Im Gegenteil: Nach strukturierter Abklärung und gezielter Behandlung sind die Aussichten häufig gut – insbesondere, wenn modifizierbare Faktoren gefunden und therapiert werden.

Ursachen der habituellen Aborte
Wiederholte Fehlgeburten haben meist multifaktorielle Gründe. Häufig wirken anatomische, mikrobiologische, endokrine und immunologische Risikofaktoren zusammen. Auch das Alter und der Lebensstil spielen eine Rolle.
Angeborene Anomalien
Anatomische Risikofaktoren wie ein Uterusseptum (Scheidewand in der Gebärmutter), eine doppelte Gebärmutter (Uterus didelphys) oder Uterus arcuatus, also eine harmlose Verformung der Gebärmutter, können die Einnistung und Versorgung des Embryos beeinträchtigen. Solche Fehlbildungen werden per Ultraschall, 3D-Sonografie oder Hysteroskopie erkannt. Ein Uterusseptum lässt sich häufig hysteroskopisch entfernen, wodurch die Tragzeit und die Lebendgeburtrate verbessert werden können.
Erworbene Anomalien
Myome (vor allem submuköse), Gebärmutterpolypen durch Endometriose, Synechien (Verwachsungen) oder chronische Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut (chronische Endometritis) gehören zu den erworbenen Anomalien. Je nach Befund kommen operative Korrekturen (z. B. Polypresektion, Myomektomie) oder antibiotische bzw. mikrobiologische Therapien infrage.
Lutealfunktion
Eine Lutealinsuffizienz (unzureichende Gelbkörperfunktion) kann zu einem Progesteronmangel führen, der die Einnistung und frühe Schwangerschaftsstabilisierung erschwert. Therapeutisch wird häufig eine Progesteron-Supplementierung eingesetzt, insbesondere in der Frühschwangerschaft oder bereits ab Eisprung/Embryotransfer.
Diabetes
Ein unzureichend eingestellter Diabetes mellitus erhöht das Fehlgeburtsrisiko. Eine optimale Blutzuckereinstellung (u. a. HbA1c-Kontrollen), ggf. Anpassungen der Medikation und eine ernährungsmedizinische Begleitung senken das Risiko und verbessern die allgemeine Schwangerschafts-Prognose. Ähnlich sorgfältig betrachten wir die Schilddrüsenfunktion (TSH-Zielbereich), PCOS und andere endokrine Faktoren.
Infektionen
Akute Infektionen des Genitaltrakts können die Schwangerschaft beeinträchtigen. Bei wiederholten Fehlgeburten prüfen wir gezielt auf mikrobiologische Ursachen, z. B. bakterielle Vaginose, chronische Endometritis oder Dysbiosen der Vaginalflora. Je nach Befund kommen antibiotische Therapien, lokale Behandlungen und – wo sinnvoll – Probiotika zur Wiederherstellung einer laktobazillen-dominierten Flora in Betracht.
Leben – Umwelt, Gewicht, Alkohol, Nikotin
Naheliegende Faktoren wie Stress und traumatische Erlebnisse können belasten – sie sind selten alleinige Ursache, aber wichtig für die ganzheitliche Betreuung. Alkohol- und Nikotinkonsum erhöhen das Risiko für Fehlgeburten und sollten konsequent gemieden werden. Auch das Gewicht der Schwangeren kann eine Rolle spielen. Sowohol Unter- als auch Übergewicht können den Hormonhaushalt stören; eine normale BMI-Spanne unterstützt die Fruchtbarkeit.
Neueste Erkenntnisse zeigen aber, dass ein normaler Koffeinkonsum keinen Einfluss auf die Furchtbarkeit und die Häufung von Fehlgeburten hat. Bei Unsicherheit beraten wir Sie individuell zu einem gesunden Lebensstil in Kinderwunsch und Frühschwangerschaft.

Alter als Risikofaktor
Mit zunehmendem Alter steigt die Rate klinisch nachweisbarer Fehlgeburten deutlich. Bei 40-jährigen Frauen liegt sie bei rund 40 %, jenseits von 44 Jahren über 70 %. Diese Zahlen erklären, warum eine zügige Abklärung und Begleitung so wichtig sind. Für betroffene Paare ist es oft schwer zu ertragen, dass der Kinderwunsch gerade in einer Lebensphase, in der viele sich emotional gefestigt und bereit fühlen, mit solchen Hürden verbunden sein kann. Neben den rein biologischen Faktoren spielt auch die seelische Belastung eine große Rolle: Die Sorge, „zu spät“ dran zu sein, mischt sich mit Trauer über erlebte Verluste und der Angst vor erneuten Fehlgeburten.
Gerade deshalb ist eine einfühlsame medizinische Begleitung so entscheidend. Mit einer sorgfältigen Diagnostik, engmaschiger Betreuung und gezielten Therapien lassen sich Chancen auf eine intakte Schwangerschaft oft deutlich verbessern. Auch wenn das Alter ein nicht beeinflussbarer Faktor ist, können viele andere Ursachen erkannt und behandelt werden. So entsteht ein Stück Zuversicht: Die Gewissheit, dass man nicht allein ist und es Wege gibt, den Kinderwunsch trotz schwieriger Ausgangslage weiter zu verfolgen.
Risikofaktoren im Überblick
Uterusseptum, submuköse Myome, Polypen, Synechien
bakterielle Vaginose, chronische Endometritis, Vaginal-/Endometrium-Dysbiose.
Lutealinsuffizienz, Schilddrüsenfehlfunktionen, Diabetes, PCOS, Hyperprolaktinämie.
Antiphospholipid-Syndrom (APS), hereditäre Thrombophilien (individuelle Bewertung), immunologische Fehlregulationen.
Was bedeutet eine Fehlgeburt für weitere Schwangerschaften?
Eine erlittene Fehlgeburt hinterlässt Spuren. Medizinisch wissen wir: Selbst nach zwei Fehlgeburten bestehen – altersabhängig – gute Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft. Dabei hilft die frühe Therapie bei bekannten Risikofaktoren.
In akuten Situationen, z. B. stärkeren Blutungen, starken Schmerzen oder Fieber, ist ggf. die Behandlung im Krankenhaus nötig. Wir koordinieren die notwendigen Schritte und sind auch danach für Sie da. Manchmal ist in diesem Zusammenhang eine Ausschabung der Gebärmutter (Abrasio, Kürettage) erforderlich – etwa, wenn Schwangerschaftsgewebe nicht vollständig abgestoßen wurde oder wenn eine starke Blutung gestoppt werden muss. Für viele Frauen bedeutet dieser Eingriff nicht nur eine körperliche, sondern auch eine seelische Belastung. Umso wichtiger ist es, in dieser Zeit behutsam begleitet zu werden.
Wir sorgen dafür, dass Sie auch in dieser schwierigen Phase nicht allein sind: von der medizinischen Aufklärung über den Ablauf des Eingriffs bis hin zur Nachsorge. So schaffen wir die Grundlage für körperliche Heilung und geben Ihnen die nötige Zeit und Unterstützung, um auch emotional wieder Kraft zu schöpfen.
Diagnostik bei habituellen Aborten
Eine umfassende Diagnostik ist die Basis jeder Behandlung. Dazu gehören Zyklus- und Hormondiagnostik, die Überprüfung von Schilddrüse und Prolaktinwerten, die Beurteilung des Glukosestoffwechsels sowie bildgebende Verfahren wie transvaginaler Ultraschall oder 3D-Sonografie. Auch eine Hysteroskopie (Gebärmutterspiegelung) kann wichtige Hinweise auf anatomische Auffälligkeiten geben.
Mikrobiologische Untersuchungen, beispielsweise Vaginalabstriche oder eine Endometriumbiopsie, helfen, Infektionen oder chronische Entzündungen aufzudecken. Zusätzlich kann eine Abklärung der Gerinnungswerte, insbesondere in Hinblick auf ein Antiphospholipid-Syndrom (APS), sinnvoll sein. Bei Bedarf ergänzen wir die Diagnostik durch eine genetische Beratung.

Beta Klinik Bonn: Ihr privates Facharzt- und Klinikzentrum für die medizinische Vollversorgung
Die Beta Klinik Bonn ist eine Privatpraxis für zahlreiche Fachrichtungen mit angeschlossenem privatem Klinikzentrum. Wir nehmen uns Zeit für unsere Patientinnen und Patienten und legen großen Wert auf höchste Qualitätsstandards bei der Behandlung durch spezialisierte Fachärztinnen und Fachärzte.

Habituelle Aborte: Behandlungsmöglichkeiten
Nach wiederholten Fehlgeburten ist es für viele Paare ein großer Schritt, sich erneut mit dem Thema Kinderwunsch auseinanderzusetzen. Die Ängste und Unsicherheiten sind verständlich, gleichzeitig besteht die Hoffnung, dass eine gezielte Therapie die Chancen auf eine intakte Schwangerschaft verbessern kann. In der modernen Gynäkologie stehen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, die individuell auf Ihre Situation abgestimmt werden. Ziel ist es, sowohl körperliche Ursachen zu erkennen und zu behandeln als auch seelische Unterstützung zu geben.
Chirurgische Behandlung
Wenn anatomische Ursachen wie ein Uterusseptum, Polypen, Myome oder Verwachsungen (Synechien) festgestellt werden, können diese durch hysteroskopische Eingriffe korrigiert werden. Dazu gehören die Entfernung von Septen, Polypen oder submukösen Myomen sowie die Lösung von Synechien. Diese Eingriffe verbessern häufig die Chancen auf eine erfolgreiche Einnistung und den Verlauf der Schwangerschaft.
Endokrine Behandlung
Bei hormonellen Ursachen wie einer Lutealinsuffizienz kann eine Progesteron-Supplementierung die frühe Schwangerschaft stabilisieren. Ebenso wichtig ist die Optimierung der Schilddrüsenwerte (TSH) und die gute Einstellung eines bestehenden Diabetes. Bei PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) kann in bestimmten Fällen Metformin eingesetzt werden, um den Stoffwechsel zu regulieren und die Eizellreifung zu verbessern.
Mikrobiologische Behandlung
Eine chronische Endometritis oder andere Infektionen können wiederholte Fehlgeburten begünstigen. Hier hilft eine gezielte antibiotische Therapie. Ergänzend wird oft die Stabilisierung der Vaginalflora angestrebt, um eine gesunde Umgebung für eine Einnistung zu schaffen.
Gerinnung und Immunologie
Bei einem nachgewiesenen Antiphospholipid-Syndrom hat sich eine Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) in Kombination mit Heparin bewährt. Dadurch wird die Blutgerinnung positiv beeinflusst und die Durchblutung des Mutterkuchens verbessert. Andere immunmodulatorische Therapien kommen nur nach sorgfältiger Abwägung und in speziellen Fällen in Betracht.
Lebensstil und psychologische Unterstützung
Auch die eigene Lebensführung trägt wesentlich zum Erfolg bei. Dazu gehören der Verzicht auf Nikotin und Alkohol, eine Normalisierung des Körpergewichts sowie die Einnahme von Folsäure und Jod entsprechend der Empfehlungen. Ebenso entscheidend ist die psychologische Begleitung, da wiederholte Fehlgeburten eine große emotionale Belastung darstellen. Gespräche, Stressbewältigung und ein unterstützendes Umfeld helfen, Zuversicht zurückzugewinnen.
Behandlung bei wiederholten Fehlgeburten in der Beta Klinik
Ob Sie nach wiederholten Fehlgeburten direkt Hilfe suchen, Gründe für eine Fehlgeburt in den ersten 12 Wochen klären möchten oder einen Spezialisten für habituelle Aborte brauchen: Wir sind an Ihrer Seite – kompetent, respektvoll, zugewandt.
In der Beta Klinik Bonn erhalten Sie alle Bausteine aus einer Hand:
Einfühlsame Behandlung mit Raum für Ihre individuelle Geschichte.
Strukturierte Stufen-Diagnostik (Ultraschall/3D-Sonografie, Hysteroskopie, Labor inkl. Endokrinologie, Mikrobiologie, Gerinnung/APS, ggf. Genetik).
Leitliniengerechte Therapie von anatomischen, mikrobiologischen, endokrinen und immunologischen Risikofaktoren.
Vernetzung mit Kinderwunschzentrum, Psychologie und (falls nötig) stationären Partnern.
So bewerten unsere Patientinnen Frauenarzt Dr. Gantert
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google.de – Bewertung
Hier weiß man gar nicht, wo man anfangen soll mit Lob….beginnend mit dem Anruf zur Terminvereinbarung, bis über perfekte Betreung während der sehr kurzen Wartezeit, bis über die super ausgestatteten Räumlichkeiten, den absolut kompetenten Facharzt, bis hin zu einem super OP-Team. Und das alles unter einem Dach. Die Berichte super schnell. Alles immer sehr gut und verständlich erklärt und vor Ort auch in Bildern gezeigt. Wirklich sehr empfehlenswert! Vielen Dank dafür !
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Jameda.de – Bewertung
Herr Dr. Gantert ist ein super kompetenter und emphatischer Arzt, der sich viel Zeit für mich genommen hat. Bei ihm vereinen sich fachliche Expertise, langjährige Erfahrungen und Menschlichkeit mit dem Ergebnis, womit man als Patientin einfach so sehr zufrieden sein kann. Er hat mir innerhalb kürzester Zeit bei meiner medizinischen Problematik geholfen, war dabei immer einfühlsam, offen und einfach super lieb, so muss man es einfach sagen. Ein ganz toller Arzt, den ich nur wärmstens weiterempfehlen kann, eine absolute Koryphäe. Auch seine Mitarbeiterin war sehr höflich, zuvorkommend und freundlich. 11 von 10 Sternen!!!