Die bewusste Atmung als Steuerungselement – Atemübungen zur Stressbewältigung
Eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um Stress zu reduzieren, ist die bewusste Atmung. Während viele körperliche Prozesse automatisch ablaufen, ist die Atmung eine der wenigen Funktionen, die wir aktiv steuern können. So können wir mithilfe des Atems einen großen Einfluss auf die Aktivität des Nervensystems nehmen. Durch langsames und tiefes Atmen kann das Nervensystem beruhigt und der Parasympathikus betont werden, was Stressreaktionen reduziert und den Geist entspannt.
Atemübungen zur Stressbewältigung
1. Physiologisches Seufzen (Physiological Sigh):
Zwei kurze, tiefe Einatemzüge durch die Nase, gefolgt von einem langen, langsamen Ausatmen durch den Mund. Diese Technik hilft, schnell Stress abzubauen und das Nervensystem zu beruhigen. Dabei darf bei Bedarf ein seufzendes Geräusch entstehen.
1 – 1 – 6
2. Boxatmung:
Starte mit einer gewünschten Länge, zum Beispiel vier Sekunden für jede Phase: Einatmen, Halten, Ausatmen, Halten. Die Übung sollte entspannt durchführbar sein. Mit der Zeit kann die Dauer schrittweise erhöht werden, um die Atmung weiter zu vertiefen und die Entspannung zu steigern.
4 – 4 – 4 – 4
3. 4/7-Atmung:
Vier Sekunden einatmen, sechs Sekunden ausatmen. Eine verlängerte Ausatmung aktiviert das parasympathische Nervensystem und fördert Entspannung. Studien haben gezeigt, dass der Körper am besten reagiert, wenn die Ausatmung etwa 1,5-mal länger als die Einatmung ist.


