Darmtumor erfolgreich entfernt – Stefan Mühlbauer führt eine subtotale Kolektomie durch

Erst nach fünf Jahren gilt ein Krebspatient offiziell als geheilt. Das bedeutet jedoch nicht, vor einer erneuten Erkrankung geschützt zu sein. Eine regelmäßige Kontrolle ist wichtig, um langfristig gesund zu bleiben. Gemeinsam mit Physician Assistant Özgue Tülek und ihrer Kollegin Martha Koscielska führte Stefan Mühlbauer bei einem ehemaligen Darmkrebspatienten eine subtotale Kolektomie durch, um ihn von einem erneuten Turmorleiden zu heilen. Diese Operation führte der Allgemein- und Viszeralchirurg offenchirurgisch unter tumorchirurgischen Kriterien durch.

Der Patient suchte mit Blut im Stuhl die internistische Praxis von Dr. Peter May, Dr. Christian Fehring und Dr. Torsten Stallmann auf und wurde aufgrund des Beschwerdebildes weiter an den chirurgischen Kollegen Stefan Mühlbauer in der Beta Klinik überwiesen. „Der Patient erzählte mir, dass ihm aufgrund eines Krebsleidens vor mehr als zehn Jahren bereits ein Teil des Darmes entnommen wurde“, erklärt Stefan Mühlbauer. „Hierdurch kam es zu Verwachsungen im Bauchraum und – wie unsere Bildgebung zeigte – hatte sich im Laufe der Jahre an der Narbe ein bösartiger Tumor gebildet.“

Interdisziplinäre Absprache im Tumorboard

Im Tumorboard des IDZB (interdisziplinäres Tumorzentrum Bonn) wurde die Diagnose und geplante Therapie in einem Gremium aus allen involvierten Fachabteilungen, in diesem Fall Gastroenterologie, Onkologie, Chirurgie, Pathologie, Strahlentherapie und Radiologie umfassend besprochen. Dies erhöht die Patientensicherheit und garantiert, dass er vor, während und nach der Behandlung optimal interdisziplinär versorgt ist. Im Falle eines Tumors wird zudem die Tumornachsorge besprochen, etwa ob eine Bestrahlung erfolgen wird. „In diesem akuten Fall haben wir schnell gehandelt und eine Operation angesetzt.“

Erfolgreich durchgeführt: Offene Bauchoperation unter tumorchirurgischen Kriterien

Dadurch, dass der Patient bereits umfangreich voroperiert war, ließ sich keine endoskopische Operation durchführen. „Wenn schon einmal in diesem Ausmaß operiert wurde, ist es zu riskant, endoskopisch zu arbeiten, da zum einen mit ausgedehnten Verwachsungen und zum anderen mit einer veränderten Anatomie im Bauchraum zu rechnen ist,“ erklärt der Chirurg. In einer offenen Bauchoperation, die unter tumorchirurgischen Kriterien durchgeführt wurde, entnahm Stefan Mühlbauer mit der Unterstützung der Kolleginnen Özgue Tülek und Martha Koscielska zirka einen Meter Darm. Damit entfernte er sowohl den Tumor als auch die sogenannte ‚Metastasenstraße‘. „Hierbei gehen wir sicher, dass um das erkrankte Gewebe herum auch ein zusätzlicher Bereich entfernt wird, in dem sich potenziell kranke Zellen befinden könnten, die sich aber noch nicht zu einer Metastase ausgebildet haben,“ erklärt Stefan Mühlbauer das Vorgehen.

Der Patient ist nach der Operation sehr schnell genesen und konnte bereits nach einem achttägigen stationären Aufenthalt aus der Beta Klinik entlassen werden. Durch die schnelle Diagnose und die anschließende subtotale Kolektomie war eine weitere Nachbehandlung in Form von Chemotherapie glücklicherweise nicht notwendig. „Die internistische Nachsorge übernahmen anschließend wieer meine Kollegen der internistischen Praxis May-Fehring-Stallmann, die den Patienten auch zu mir in die Beta Klinik überwiesen haben,“ schließt Stefan Mühlbauer.