Die Behandlung einer chronischen Mittelohrentzündung richtet sich nach der jeweiligen Form, dem Schweregrad und dem Alter der betroffenen Person. Ziel ist es, die Entzündung zu stoppen, das Hörvermögen zu erhalten oder wiederherzustellen und erneuten Infektionen vorzubeugen. Je länger eine chronische Otitis unbehandelt bleibt, desto höher ist das Risiko bleibender Schäden – etwa durch eine dauerhafte Schädigung des Trommelfells oder angrenzender Knochenstrukturen.
Konservative Therapieansätze
Bei unkomplizierten Verläufen – insbesondere bei einer chronischen Mittelohrentzündung bei Kindern – kommen zunächst medikamentöse Maßnahmen zum Einsatz. Dazu gehören:
- Antibiotika (lokal oder systemisch), um bestehende Infektionen zu bekämpfen
- Ohrentropfen zur Reinigung und Keimreduktion
- Abschwellende Nasensprays, um die Belüftung über die Ohrtrompete zu verbessern
- Paukendrainage bei Flüssigkeitsansammlungen (Paukenerguss), z. B. mit Paukenröhrchen
Operative Behandlung
Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder Komplikationen wie ein Cholesteatom auftreten, wird eine OP bei chronischer Mittelohrentzündung notwendig. Zu den häufigsten Eingriffen zählen:
- Sanierung des Mittelohrs bei eitriger Entzündung oder Cholesteatom
- Trommelfellrekonstruktion (Myringoplastik) bei dauerhafter Perforation
- Gehörverbessernde Operationen, z. B. an den Gehörknöchelchen.
Diese Eingriffe erfolgen meist ambulant oder mit kurzem stationärem Aufenthalt und bieten in vielen Fällen eine nachhaltige Lösung – vor allem bei Ohrenentzündungen, die chronisch geworden sind.
Langfristige Betreuung und Nachsorge
Chronische Mittelohrentzündungen benötigen eine sorgfältige Nachsorge. Regelmäßige Kontrollen, Hörtests und – besonders für Kinder in Absprache mit dem Kinderarzt – logopädische Betreuung können helfen, die Auswirkungen auf das Hören und die Sprachentwicklung zu minimieren. Auch die Klärung individueller Ursachen (z. B. Allergien oder Belüftungsstörungen) ist essenziell, um Rückfälle zu vermeiden.
Wenn Sie unter anhaltendem Ausfluss, Hörverlust oder anderen Symptomen einer chronischen Mittelohrentzündung leiden, sollten Sie nicht zögern, eine HNO-Praxis aufzusuchen. Auch bei Unsicherheit – etwa zur Dauer einer Mittelohrentzündung – beraten wir Sie kompetent und individuell. Denn je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.