Stent-Implantation

Stent-Implantation / Stenting / Stent-Placement

Ein Stent is ein Implantat, das beispielsweise in Gefäße eingesetzt wird, um diese permanent offen zu halten und eine Gefäßverengung zu verhindern. Der Stent ist ein kleines Röhrchen, das aus Metall oder Kunststoff besteht.

Die minimal-invasive Stent-Implantation wird in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt. Nach einer Punktion der Leistenarterie wird ein spezielles Kathetersystem über die Hauptschlagader bis zu den Halsgefäßen eingeführt. Dies ist schmerzlos, da die Gefäße innenseitig keine Schmerzrezeptoren haben. Über dieses Führungskathetersystem wird der Stent mithilfe spezieller Führungsdrähte und Steuerungsinstrumente an die verengte Stelle gebracht und freigesetzt. In vielen Fällen muss der Stent dann mit einem speziellen Ballon anmodelliert und nachgedehnt werden. In einzelnen Fällen kann hierbei das Risiko eines Schlaganfalls durch Ablösung von Kalk oder Gerinnselteilchen entstehen, sodass man in diesen Fällen ein Schutzfiltersystem verwendet (Protektion). Dies ist aber nur in einem Teil der Eingriffe erforderlich.

Nach Kontrolle des Befundes wird die Punktionsstelle an der Leistenarterie mit einem speziellen Nahtsystem verschlossen und der Patient muss 12 Stunden Bettruhe einhalten. In den ersten Stunden nach dem Eingriff steht er unter regelmäßiger Überwachung. Um Gerinnselbildungen am Stent (der für den Körper anfänglich fremd ist) zu vermeiden, wird in den ersten Stunden eine Blutgerinnungshemmung mit Heparin durchgeführt. In der Nachbehandlung werden Plättchenhemmer verwendet.

Der Stent wächst sehr schnell in die Gefäßwand ein. Er ist elastisch, flexibel und hält das Gefäß wie eine Feder offen. Er ist nicht magnetisch, sodass MRT-Untersuchungen möglich sind. Bei Kontrollen am Flughafen gibt er auch kein Signal und Fliegen ist natürlich möglich.

Die Gefahr einer erneuten Verengung (Rezidiv) ist ähnlich hoch oder niedrig wie bei der offenen Carotischirurgie und hängt natürlich stark vom Risikoprofil des Patienten ab.

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen beim Eingriff zu einer Komplikation, merkt der Operateur dies sofort, da der Patient wach ist. Der Operateur kann sofort Gegenmaßnahmen treffen und falls erforderlich, mit speziellen Mikrokathetetern und/oder Medikamenten Gerinnsel aus den Hirngefäßen entfernen, um einen Schlaganfall abzuwenden.

Bei der Carotis-Chirurgie wird das Gefäß nach Eröffnung des Halses ober- und unterhalb der Engestelle abgeklemmt. Dann wird das Gefäß eröffnet und die inneren Teile mit den Ablagerungen ausgeschält. Falls erforderlich wird ein Patch (Flicken) aufgesetzt und eingenäht. Danach wird das Gefäß freigegeben und die Halsweichteile wieder verschlossen. Die Carotis-Chirurgie wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt, von einigen Chirurgen auch in örtlicher Betäubung.

Beide Verfahren sind sicher und erfolgreich, wenn sie von einem geübten und erfahrenen Operateur durchgeführt werden. Derzeit gibt es einige laufende und in Auswertung und Diskussion befindliche wissenschaftliche Studien, welche die Gleichwertigkeit der Verfahren belegen.