Erfolgreiche epilepsiechirurgische OP: Erste MRT-gestützte Laserablation mit der Visualase-Technologie in der Beta Klinik in Bonn durchgeführt

Mit Laserenergie gegen Epilepsie! In der privaten Beta Klinik in Bonn wurde deutschlandweit der zweite epilepsiechirurgische Eingriff mit der minimal-invasiven, MRT-gesteuerten Laserablationstechnologie VISUALASE™ realisiert. Der Eingriff wurde von Prof. Dr. med. Thomas Gasser und seinem erfahrenen und speziell dafür geschulten Team durchgeführt. Epileptologisch betreute die Behandlung der Epilepsie-Spezialist und Leiter der Beta Neurologie Prof. Dr. Christian Elger. Er sprach auch die Empfehlung für die Visualase-Behandlung aus. Der Patient ist wohlauf und konnte die Beta Klinik bereits nach zwei Tagen verlassen.

Epilepsie minimal-invasiv mittels Laserablation behandeln

Als eine der ersten Kliniken in Europa erhielt die Beta Klinik im Herbst 2018 das hochmoderne Laserablationssystem für die klinische Anwendung. Im April 2019 wurde in der Beta Klinik in Bonn der erste Patient mit Visualase behandelt. Er leidet an einer pharmakoresistenten Epilepsie mit komplex-partiellen Anfällen aus dem linken Schläfenlappen, eine Epilepsie, die sich mit dem Laserverfahren schonend und sehr erfolgsversprechend behandeln lässt. Das Visualase-System ist eine innovative MRT-geführte Laserablationstechnologie, bei der Laserenergie mithilfe eines Applikators in den zuvor festgelegten Zielbereich transportiert wird. Die über eine laser-diffundierende Faser abgegebene Energie bewirkt einen Temperaturanstieg im epileptisch aktiven Zielbereich und zerstört so kontrolliert das für die Epilepsie verantwortliche Hirngewebe. Die Wirkung des Lasers im zu behandelnden Gehirnareal wird dabei im Magnetresonanztomografen in Echtzeit sichtbar gemacht und kann daher perfekt dimensioniert und überwacht werden.

Bildnutzung mit freundlicher Genehmigung der Medtronic Deutschland GmbH

Lasertechnik fürs Gehirn: Schonende Behandlung und schnelle Genesung

Herkömmliche Operationsverfahren, insbesondere im Schläfenlappen, haben das Risiko, dass Strukturen im Gehirn, die für die Gedächtnisbildung des Patienten zuständig ist, beschädigt werden können. „Und diese Schäden sind nicht reversibel. Die schonende Laserablationstechnologie ist durch den hohen Grad an Präzision was die Führung der Sonde und die Effizienz der Laserenergie sowie der geringen Größe des Bohrloches im Schädel wesentlich risikoärmer für den Patienten und seine Gedächtnisleistung,“ erklärt Prof. Dr. Thomas Gasser, Neurochirurg der Beta Klinik. „Mit unserer erstklassigen Bildgebung im CT und Videodoppelbilder- und EEG-Ableitungen haben wir vor dem Eingriff das epileptisch aktive Areal im Gehirn des Patienten genau lokalisiert und räumlich definiert,“ so Prof. Thomas Gasser weiter.

 

Zu den Bildern: Mit der innovativen MRT-geführten Laserablationstechnologie Visualase wird Laserenergie mithilfe eines Applikators in den zuvor festgelegten Zielbereich transportiert.

Vor der Operation wird der Weg, über den die Sonde innerhalb des Gehirns ins pathologische Areal eingeführt wird, dreidimensional dargestellt und eingegrenzt. Anschließend legen der Operateur und sein Team von außen den Zugang, durch den die Sonde ins Gehirn eingebracht wird. „Mit dem Zugang wurde der Patient ins MRT gefahren, in welchem wir die Sonde unter Bildgebung in Echtzeit an ihrem Zielort platziert haben. Durch die Aktivierung der laser-diffundierenden Faser wurde das kranke Gewebe gezielt und genau abgetragen,“ beschreibt Prof. Thomas Gasser den Vorgang. „Der Patient hat sehr gut auf die Laserablation angesprochen. Bereits nach zwei Tagen konnten wir ihn entlassen. Innerhalb des nächsten Jahres wird sich entscheiden, ob die Schläfenlappenepilepsie mit der Laserablation geheilt wurde,“ erklärt Prof. Dr. Christian Elger die weitere Behandlung. „Treten innerhalb dieses Zeitraums keine erneuten Krämpfe auf, gilt die Epilepsie als ausgeheilt,“ so der Leiter der Beta Neurologie weiter.

In Deutschland leiden mehr als 600.000 Patienten an Epilepsie. Die anfallsartigen Störungen, die die Krankheit hervorruft, schränkt sie häufig stark ein und macht für einige von ihnen ein normales Leben kaum möglich. Etwa zwei Dritteln helfen Medikamente gegen die Anfälle.  Bei den anderen reichen diese sogenannten Antiepileptika nicht aus. „Mit der Visualase-Technologie kann ein Teil dieser Patienten auf sehr schonende Art und Weise operativ behandelt werden. Sie erhalten dann sehr schnell eine Lebensqualität, die sie aufgrund ihrer Erkrankung so nicht kannten,“ erklärt Prof. Christian Elger weiter.

„Wir sind sehr stolz, in der Beta Klinik in Bonn diese Technologie anbieten zu können. Die erfolgreiche Behandlung unseres ersten Patienten ist nicht nur für ihn großartig, sondern zeigt auch wieder, wie interdisziplinär und hochprofessionell wir im Team zusammenarbeiten,“ resümiert Prof. Thomas Gasser. Die Visualase-Technologie kann vielfältig eingesetzt werden. Auch die schonende Therapie von Gehirntumoren ist in der Beta Klinik mit dem modernen System möglich.

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Die Visualase-Technologie von Medtronic

Die Visualase-Technologie wird in den USA bereits seit 2007 eingesetzt. Mitte 2018 erhielt das Gerät von Medtronic die CE-Kennzeichnung der Europäischen Union. Die Beta Klinik in Bonn ist eine weniger Kliniken in Europa, die die klinische Anwendung zur Behandlung von Epilepsien und bösartigen Gehirntumoren anbietet. Die Behandlungskosten werden bisher noch nicht von den Krankenkassen und -versicherungen übernommen, sondern müssen von den Patienten selbst getragen werden.