Leistenhernie (Leistenbruch): Symptome und Behandlung

Symptome, Ursachen und Therapie umfassend und verständlich erklärt

Ein Leistenbruch, auch Leistenhernie genannt, ist eine Vorwölbung des Bauchfells (= Bruchsack), die sich durch eine Öffnung in der Bauchwand (Bruchpforte) im Bereich der Leiste bilden kann. Gerade hier finden sich „Schwachstellen“ an den Durchtrittstellen für die Samenstranggebilde beim Mann und die sog. Mutterbänder bei der Frau. Zusätzlich kann sich beim Mann eine Ausdünnung der Muskel-/Sehnenschicht oberhalb des Leistenbands neben der Schambeinmitte im Laufe des Lebens zeigen („direkte Hernie“), weshalb Männer insgesamt deutlich häufiger Leistenbrüche haben. Bei Durchtritt des Leistenbruches unterhalb des Leistenbands tritt der Bruch mehr zum Oberschenkel hin in Erscheinung. Es handelt sich dabei um eine Schenkelhernie. Diese Bruchform wiederum tritt häufiger bei Frauen auf. Die Diagnose ist manchmal schwieriger zu stellen.

„In der Beta Klinik in Bonn beraten wir Sie ganz individuell. So stellen wir sicher, dass wir die für Sie passende Behandlungsmethode finden. Deshalb nehmen wir uns auch für Vorgespräch, Beratungsgespräch und verständliche Erklärungen des Ablaufs extra viel Zeit. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage in der Beta Klinik – Wir beraten Sie gerne persönlich bei uns vor Ort!“

Stefan Mühlbauer, Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie; Koloproktologie

Symptome Leistenbruch / Leistenhernie

Das Beschwerdebild eines Leistenbruchs zeigt am Anfang lediglich eine spürbare Vorwölbung, die zurückgedrückt werden kann. Schmerzen entstehen meist erst mit Größenzunahme der „Bruchgeschwulst“, oft in Form eines „Brennens“ in der Leiste (durch Dehnung/Zug am Bauchfell). Manchmal ist es nicht leicht, Leistenschmerzen anderer Ursache, z. B. Reizungen der Muskel- und Sehnenansätze am Schambein (sog. „Sportlerleiste“) von einer Leistenhernie zu unterscheiden. Diese werden besser nicht primär operativ angegangen, sondern durch zeitweiligen Sportverzicht und Anwendung von Antiphlogistika (entzündungshemmende Mittel) behandelt.

Diagnostik Leistenbruch / Leistenhernie

Bei Verdacht auf Leistenbruch/Leistenhernie sind an erster Stelle die exakte Erhebung der Anamnese (Vorgeschichte, Beschwerdebild) und die klinische (körperliche) Untersuchung des Patienten im Liegen und im Stehen wichtig. Bildgebende Verfahren kommen selten zur Anwendung. In speziellen Fällen kann eine Ultraschall-Untersuchung mit Darstellung des Leistenkanals beim Pressen die Diagnosestellung erleichtern.

Indikation und Ziel der Behandlung

Ein einmal aufgetretener Leistenbruch (Schenkelbruch) kann nur durch eine Operation behoben werden. Diese ist angezeigt, um eine Darmeinklemmung mit der Gefahr der Darmschädigung bis hin zum lebensbedrohenden Absterben des Darms zu verhindern. Diese Gefahr kann durch „Bruchbänder“ oder „Bandagen“ nicht gebannt werden.

Ziel der Behandlung einer Leistenhernie muss also der dauerhafte Verschluss der Bruchpforte sein, mit möglichst geringen Nebenwirkungen und Beschwerden.

Therapie Leistenbruch / Leistenhernie

Ist es zum Leistenbruch gekommen, sollte bei Säuglingen und Kleinkindern wegen der hohen Einklemmungsgefahr des Darms rasch operiert werden. Hier wird das Behandlungsziel durch Abtragung des Bruchsacks und Nahtverschluss erreicht.

Bei Erwachsenen sind bei einer Leistenhernie zusätzliche Maßnahmen zur Verstärkung der Bauchwand in der Leiste erforderlich. Eduardo Bassini hat 1884 ein Operationsverfahren zur Behandlung der Leistenhernie entwickelt und angewandt, das die Verstärkung der Hinterwand des Leistenkanals zum Ziel hat und das fast 100 Jahre als Standardverfahren angewandt wurde. Shouldice hat diese Verstärkung durch Doppelung einer Sehnenschicht (Fascia transversalis), Lichtenstein durch Einnähen eines Polypropylene-Netzes erreicht. Mit diesen Methoden ist es in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts gelungen, die Rezidivrate (Prozentsatz des Wiederauftretens eines Bruches), die früher bei über 10-20 % lag, in den einstelligen Prozentbereich (heute 1-8 %) zu drücken.

Mit der Entwicklung der Laparoskopie (Bauchhöhlenspiegelung) und der minimalinvasiven Chirurgie (MIC – „Schlüsselloch-Chirurgie“) haben sich neue Techniken zur Versorgung der Leistenhernie etabliert. Durchgesetzt haben sich die sog. TEPP (Total-Extra-Peritoneale-Plastik) und die TAPP (trans-abdominelle präperitoneale Plastik). Grob gesagt, besteht der Unterschied im Zugangsweg: bei der TEPP wird ein Weg vor der Bauchhöhle und dem Bauchfell, bei der TAPP ein Zugangsweg durch die Bauchhöhle gewählt. Beide Verfahren verwenden Netze zur Verstärkung der Bauchwand.

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