Offene OPs
Bei beiden „offenen“ Techniken, der Shouldice-OP und der der Lichtenstein-OP, ist eine minutiöse, blutungsfreie Operationstechnik, teilweise mit Lupenvergößerung erforderlich, um insbesondere die Nerven in der Leiste intraoperativ darzustellen und zu schonen. Dies ist nach eigenen, langjährigen Erfahrungen die beste Voraussetzung, um störende, postoperative Nervenschmerzen in der Leiste zu verhindern.
Shouldice-OP
Bei der Shouldice-OP handelt sich um eine sog. „offene“ Operationstechnik, d. h. der Leistenbruch wird durch einen Schnitt in der Leiste operiert. Der Eingriff ist in örtlicher Betäubung, rückenmarksnaher Anästhesie oder in Narkose möglich. Nach Eröffnung des Leistenkanals, Darstellung und Versorgung eines indirekten/direkten Leistenbruches unter Schonung des Samenstrangs und der Hodengefäße wird die Fascia transversalis, eine oft dünne Sehnenschicht in der Hinterwand des Leistenkanals dargestellt und zwecks Verstärkung durch eine Naht gedoppelt. Leistenkanal, Unterhaut und Haut werden dann schichtweise verschlossen. Noch am Operationstag sind Aufstehen, Essen und Trinken gestattet und erwünscht. Die Operation nach Shouldice ist ambulant durchführbar. Eine Schonung (Sportkarenz) für 2-3 Wochen ist üblich. Die Arbeitsunfähigkeit besteht je nach Tätigkeit für den gleichen Zeitraum.
Lichtenstein-OP
Bei der Lichtenstein-OP handelt es sich um eine „offene“ Operationstechnik zur Behandlung des Leistenbruchs. Der Eingriff ist in örtlicher Betäubung, rückenmarksnaher Anästhesie oder in Narkose möglich. Nach Eröffnung des Leistenkanals wird die direkte oder indirekte Leistenhernie dargestellt und versorgt unter Schonung des Samenstrangs und der Hodengefäße. Die Hinterwand des Leistenkanals wird in der OP nach Lichtenstein (nach einstülpender Naht der Transversalis-Faszie bei direktem Bruch) mit der Auflage und Nahtfixierung eines Polypropylene-Netzes auf die Muskel- und Sehnenschicht der Bauchwand behandelt. Durch diese Verstärkung der Hinterwand des Leistenkanals soll – und kann – das Rezidiv-Risiko (Risiko des Wiederauftretens) eines Leistenbruchs minimiert werden. Leistenkanal, Unterhaut und Haut werden dann schichtweise verschlossen. Noch am Operationstag sind Aufstehen, Essen und Trinken gestattet und erwünscht. Die Operation nach Lichtenstein ist ambulant durchführbar. Eine Schonung (Sportkarenz) für 2-3 Wochen ist üblich. Die Arbeitsunfähigkeit besteht je nach Tätigkeit für den gleichen Zeitraum.