Parkinson Syndrom

Die Parkinson-Erkrankung ist die am häufigsten auftretende neurologische Bewegungsstörung. In Deutschland sind schätzungsweise etwa 400.000 Menschen von der Parkinson-Krankheit betroffen. Diese chronische Erkrankung betrifft hauptsächlich ältere Menschen, kann aber auch schon um das 40. Lebensjahr oder noch früher auftreten. Dabei ist das sogenannte ideopathische Parkinson-Syndrom/Morbus Parkinson am häufigsten. Ideopathisch bedeutet, dass sich keine direkte Ursache finden lässt. Daneben gibt es noch weitere, seltenere Parkinson-Erkrankungen, die genetisch bedingt sind oder durch andere Ursachen hervorgerufen werden. Parkinson kann unterschiedliche Symptome hervorrufen.

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Neurochirurgie

Symptome Parkinson / Parkinson-Krankheit / Parkinson-Syndrom

Die typischen motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit sind Zittern (Tremor), Muskelsteifigkeit (Rigor), Bewegungsverlangsamung (Bradykinese) und zum Teil auch Haltungsinstabilität (posturale Instabilität). Die Symptome von Parkinson beginnen oft auf einer Körperseite und können mit der Zeit hinsichtlich ihrer Frequenz oder Intensität zunehmen.

So kann aus einem leichten Zittern ein regelrechtes Schütteln werden, aus leichter Muskelsteifigkeit eine starke, aus einer Bewegungsverlangsamung zum Teil ein Bewegungstillstand und aus der anfänglichen Unsicherheit, das Gleichgewicht oder bestimmte Körperpositionen oder –bewegungen zu halten eine umfangreiche Haltungsinstabilität, die bspw. einen Rollstuhl erforderlich macht.
Die Bewegungsverlangsamung betrifft dabei auch die Mimik, das Sprechen, Schluckbewegungen und insbesondere die Bewegung mit den Händen bzw. die Feinmotorik (bspw. Schreiben), aber auch das Gehen. Bei der Muskelsteifigkeit wird die Muskulatur unwillkürlich angespannt, wodurch Schmerzen in den Muskeln, Verspannungen und Fehlhaltungen entstehen können. Das Zittern ist bei Parkinson oft relativ ruhig und langsam, wenn sich bspw. die Arme in der Ruheposition befinden, nimmt allerdings bei Bewegungen deutlich zu. Die Haltungsinstabilität äußert sich zunächst nur in kleinen Unsicherheiten beim Gehen und Stehen, kann jedoch auch dazu beitragen, dass eine Änderung der Bewegungsrichtung oder ein „Wenden“ fast unmöglich werden bis hin dazu, dass Betroffene hinfallen.

Neben diesen typischen motorischen Symptomen der Parkinson-Krankheit können noch weitere Störungen auftreten wie etwa Missempfindungen, Kreislaufstörungen, Blasen- wie auch Magen-Darm-Störungen, sexuelle Dysfunktionen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Schlafstörungen. Daneben können auch die Parkinson-Medikamente Nebenwirkungen hervorrufen.

Die Parkinson-Symptome im Überblick:

  • Krankheitsbeginn oft nur eine Körperseite betreffend
  • Zittern (Tremor)
  • Muskelsteifigkeit (Rigor)
  • Bewegungsverlangsamung (Bradykinese)
  • Haltungsinstabilität (posturale Instabilität
  • weitere Störungen wie bspw. Missempfindungen, Kreislaufstörungen, Blasen-/Magen-Darm-Störungen, sexuelle Dysfunktionen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Schlafstörungen

Ursache Parkinson / Parkinson-Krankheit / Parkinson-Syndrom

Die typischen motorischen Symptome der Parkinson-Erkrankung sind im Wesentlichen Ausdruck des Verlustes spezieller Hirnzellen, die über den Botenstoff Dopamin Bewegungsabläufe regulieren und koordinieren. Die eigentliche Ursache des Hirnzellverlustes ist bei den sogenannten neurodegenerativen Parkinson-Formen, also auch dem ideopathischen Parkinson-Syndrom, was die Mehrzahl aller Parkinson-Erkrankungen ausmacht, bis heute ungeklärt. Allerdings konnten verschiedene, den Krankheitsprozess auslösende oder unterhaltende Faktoren identifiziert werden. Diese Faktoren sind derzeit Gegenstand intensiver Forschungsbemühungen zur Therapie der Parkinson-Krankheit.

In ganz seltenen Fällen – und dann meist mit einem früheren Krankheitsbeginn einhergehend – ist die Erkrankung eindeutig genetisch bedingt. Die zugrunde liegende Genveränderung (Mutation) ist bei einigen Formen inzwischen bekannt (PARK2, PARK6 u. a.) und kann mittels Gentest im Blut nachgewiesen werden.

Gelegentlich kann ein Parkinson-Syndrom auch durch einen Schlaganfall (Hirninfarkt), durch Medikamente oder durch Einwirkung toxischer Substanzen ausgelöst werden.

Diagnostik Parkinson / Parkinson-Krankheit / Parkinson-Syndrom

Die Diagnose Parkinson wird erst nach einer umfassenden neurologisch-orthopädischen Untersuchung gestellt. Häufig werden auch bildgebende Verfahren wie MRT eingesetzt, um verschiedene Erkrankungen voneinander abzugrenzen, die ähnliche oder zum Teil gleiche Symptome wie die Parkinson-Krankheit hervorrufen.

Therapie Parkinson / Parkinson-Krankheit / Parkinson-Syndrom

Heutzutage steht eine große Anzahl gut wirksamer Medikamente zur Kontrolle der Parkinson-Symptome zur Verfügung. Daneben spielen begleitende Behandlungen wie Physiotherapie, Logopädie oder Ergotherapie eine entscheidende Rolle. Auf diese Weise können die motorischen Probleme, zu denen auch motorische Sprachschwierigkeiten gehören, behandelt werden.

Die individuelle Behandlungsstrategie richtet sich einerseits danach, ob die typische Parkinson-Erkrankung (ideopathisches Parkinson-Syndrom) oder eines der selteneren atypischen Parkinson-Syndrome (genetisch oder durch Medikamente, toxische Substanzen, Schlaganfall etc. bedingt) vorliegt. Andererseits muss die Therapie dem Krankheitsstadium mit den jeweils vorherrschenden Problemen angepasst werden. Diese können im Laufe der Krankheit in so genannten motorischen on-off-Fluktuationen (rascher Wechsel von Bewegungsarmut und guter Beweglichkeit) und medikamentös ausgelösten Überbewegungen (Dyskinesien) bestehen, aber auch andere Bereiche wie die vegetativen Funktionen, den Schlaf sowie die psychische Verfassung betreffen.

Insbesondere Patienten mit fortgeschrittener Parkinson-Erkrankung, schweren Gangstörungen, starkem Tremor und ausgeprägten Überbewegungen (Dyskinesien) können heute sehr gut von der Tiefen Hirnstimulation (THS) profitieren. Die (THS) beeinflusst die krankhaft veränderten Hirnstrukturen dadurch, dass sie elektrische Impulse in die betroffenen Hirnareale aussendet und diese je nach erwünschter Wirkung stimulieren oder deaktivieren kann. Die dafür nötigen Elektroden werden in der minimalinvasiven stereotaktischen Hirnoperation eingesetzt.

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